Herzschlag-Finale im Bezirkspokal: TSV unterliegt erst im Elfmeterschießen

Was für ein Pokalfight! Es war das erhoffte Fußballfest vor beeindruckender Kulisse: Rund 600 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten am Samstagnachmittag für eine mitreißende Atmosphäre beim Bezirkspokal-Finale 2024/25 zwischen dem TSV Landolfshausen/Seulingen und dem SSV Kästorf. Nach einem intensiven Spiel auf Augenhöhe musste sich unsere Mannschaft dem Landesliga-Zweiten unglücklich mit 2:4 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 gestanden – ein Ergebnis, das dem Spielverlauf nicht ganz gerecht wird.

 

Begonnen hatte die Partie mit einem Gänsehautmoment. Die Mannschaften liefen begleitet mit Einlaufkindern auf das Spielfeld - die Fans schwenkten rot-blaue Banner  und Luftballons - Bengalos sorgten für eine beeindruckende Kulisse im Suhlapark. Die großartige Atmosphäre sorgte aber offenbar bei unserer Mannschaft zunächst für etwas Nervosität. Denn diese war ihr in den ersten zehn Minuten der ersten Hälfte durchaus anzumerken. Die Kästorfer setzten unsere Mannschaft frühzeitig in der eigenen Hälfte unter Druck und unserer Mannschaft gelang es nur selten sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Dann legte unsere Elf jedoch den Hebel um und erarbeitete sich teils hochkarätige Chancen, die jedoch nicht genutzt werden konnten. Die größte Möglichkeit zur Führung hatte Ladushan Ravindran in der 17. Minute, als er nach einem Foul an Steven Celik zum Strafstoß antrat. Ravindran zielte platziert, doch der starke Kästorfer Keeper Tobias Bremer lenkte den Ball mit der Hand an den Pfosten – Pech für unseren TSV, der zu diesem Zeitpunkt das Spiel bestimmte.

 

In der Defensive ließ unsere Mannschaft wenig zu, zeigte sich diszipliniert und zweikampfstark. Erst nach der Pause kamen die Gäste besser ins Spiel und nutzten in der 49. Minute eine Unachtsamkeit im Spielaufbau eiskalt aus: Leander Petry, Toptorjäger der Landesliga, vollendete halblinks zur 0:1-Führung für Kästorf und sorgte damit für ausgelassenen Jubel bei den rund 200 mitgereisten Fans.

Doch unser Team zeigte eine beeindruckende Moral. Steven Celik spielte einen Diagonalball auf die rechte Seite zu Jannik Meck, der den Ball in die Mitte auf Tim Krellmann ablegte. Krellmann spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins lange Eck zum verdienten Ausgleich. Bei der anschließenden Torhymne "Jaja Ding Dong" bebte das Stadion.

 

Im weiteren Verlauf verflachte die Partie zunehmend. Beide Mannschaften wollten keine Fehler mehr machen, um das anschließende Elfmeterschießen zu erzwingen. Die intensive Belastung war den Spielern zu diesem Zeitpunkt zunehmend anzumerken. 

Das Elfmeterschießen wurde zum ultimativen Krimi, bei denen das Zittern bei den Zuschauern spürbar war. Die Spannung war kaum auszuhalten – und beide Torhüter wuchsen in diesen entscheidenden Momenten über sich hinaus.

Gleich zu Beginn setzte TSV-Keeper Jan-Philipp Hörnecke ein Ausrufezeichen und parierte den Schuss von Noah Mamalitsidis. Doch auch SSV-Torwart Tobias Bremer ließ sich nicht bitten und wehrte den Versuch von Steven Celik ab. Als Hörnecke dann auch gegen Dimitrios Tsampasis rettete, schien das Momentum auf Seiten des TSV zu kippen.

Doch Jona Lippenat brachte mit seinem Treffer zum 2:1 nur kurz Erleichterung. Usta behielt die Nerven und glich zum 2:2 aus – wieder alles offen. Dann kam Bremer erneut groß raus und parierte gegen Malte Köhne. Fatmir Bartolen nutzte die Chance eiskalt und brachte Kästorf mit 3:2 in Führung.

Die Spannung war nun kaum noch zu ertragen. Als Marius Münter nur den linken Pfosten traf, hielten die heimischen Zuschauer den Atem an. Dann trat Petry an – und verwandelte mit ganz viel Ruhe und Präzision. 4:2! Der Jubel kannte bei den Kästorfern keine Grenzen.

Ein dramatisches Finale, das in Erinnerung bleibt. Von Bezirksspielausschuss-Vorsitzenden Jörg Zellmer gab es einen goldenen und einen silbernen Pokal für den SSV Kästorf. Unsere Mannschaft holte sich den verdienten Applaus der Zuschauer ab. 

  

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern, die dieses Endspiel organisatorisch möglich gemacht haben: vom Platzteam über das Orga-Team, Kasse, Stadionsprecher, Ordner und bis hin zu unserem großartigen Verkaufsteam – ihr habt gezeigt, wie viel Herzblut und Engagement in diesem Verein steckt. Ohne euch wäre so ein Fußballabend in dieser Form nicht möglich gewesen!

Der TSV Landolfshausen/Seulingen kann stolz auf diese Saison und dieses Finale sein. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass wir auch gegen höherklassige Teams bestehen können. Das war Werbung für unseren Verein, für unsere Region – und für den Amateurfußball. 

 

Ein paar Eindrücke vom Finale finden sich in der Galerie anbei. Vielen Dank an Marian Becker für das Bereitstellen der Bilder!